Der Verein

Wir sind ein junger Verein, mit einer langen Geschichte. Der Eishockeyclub (EHC) Crimmitschau „Die Weberknechte“ e.V. gründete sich im März des Jahres 2025. Am 11. März 2025, um 21:43 Uhr, endete die Gründungsversammlung mit der Unterschrift aller Gründungsmitglieder unter dem Gründungsprotokoll und der 1. Satzung.

Alles begann auf dem Eis. Der Ort, der eine magische Anziehungskraft hat, mit geradezu hypnotischer Wirkung. Als die Idee entstand, einen weiteren Eishockeyverein in Crimmitschau zu gründen, kannten sich die Beteiligten kaum. Und doch gab es untereinander ein unsichtbares Band, wie ein roter Faden, dem alle zu folgen schienen. Ein weiterer Eishockeyverein? Nicht irgendein Verein. „Die Weberknechte“. Ein Name, der einen Umstand beschreibt, der nicht besser zur Stadt Crimmitschau passen könnte und doch schon immer dazu gehörte.

Der Name des Vereins teilt sich, so sieht es der Vorstandsvorsitzende gern genau, in zwei Teile. Den formellen Teil und den kreativen Teil. Der EHC Crimmitschau ist ohne Frage der förmliche Teil des Namens. Es wurden von den neun Gründungsmitglieder Vorschläge gemacht, wie man den Verein nennen könnte. Der kreative Anteil im Namen war fest vereinbart. Aber nur einen kreativen Namen? Das wirkt zu verspielt, ohne Ziel und Inhalt, als hätte man das Vorhaben nicht gut durchdacht. Unter den Vorschlägen der Gründungsmitglieder setzte sich schnell der EHC Crimmitschau durch. Eine griffige Abkürzung, die sich von anderen Vereinen absetzt und doch klarstellt, was man vorhat. Eishockey. Das Wichtigste gleich im Namen.

Ein Blick in die Geschichtsbücher stellte schnell klar, nachdem der Verein gegründet wurde, dass hier eine wundervolle Analogie vorliegt. Geschichte wiederholt sich oft und nicht immer ist sie schlecht. Der erste, in Crimmitschau gegründete Eishockeyverein, war der EHC Crimmitschau, gegründet um 1920. Ein Zufall, auf den man stolz sein kann. Zuvor gab es auch schon den Eishockeysport, aber als Randsportart eines Turnvereins aus dem Stadtteil Frankenhausen.

Wie bereits angedeutet, war der zweite Teil des Namens Programm und fester Bestandteil der Vereinsgründung. Die Weberknechte. Die Geschichte der Stadt Crimmitschau ist lang und facettenreich. Aber nichts hat die Stadt bis zum heutigen Tage mehr geprägt, als die Textilherstellung und Bearbeitung. Ein Ereignis, mit herausragender Wirkung für das ganze Land, war ohne Frage der Textilarbeiterstreik (vorrangige durch Frauen), der im August 1902 begann und sich bis Januar 1903 zog. Man wollte mehr Freiheiten, bessere Arbeitsbedingungen, einen 10-Stunden-Arbeitstag. Kühne Forderungen in der Metropole der Industriellen. In dieser Zeit war die Stadt im gesamten Reichsgebiet die Region, mit den anteilsmäßig meisten Millionären. Um die 23 Großindustrielle hatten die Stadt zu bieten. Gegen diese wirtschaftliche Großmacht lehnten sich die einfachen Arbeiter*innen auf. Trotz internationalem Aufsehen und großer Unterstützer setzen sich die kapitalstarken Unternehmen mit staatlicher und politischer Unterstützung durch. Der Streik wurde zerschlagen. Aber nicht ohne Nachwirkungen. Im Jahr 1910 beschloss der deutsche Reichstag, nicht zuletzt aufgrund dieses Streikgeschehens, einen 10-Stunden-Arbeitstag und bessere Arbeitsbedingungen.

Es waren diese Textilarbeiter, oder wie man sie nennen könnte, die Knechte der Textilbranche – die Weberknechte – die durch Besonnenheit, Entschlossenheit und Zusammenhalt ein großes Ziel erreicht haben. Es war eine Haltung, welche die Arbeitsbedingungen bis zum heutigen Tag maßgeblich beeinflusst haben. Der kreative Teil unseres Vereinsnamen soll Ausdruck von Demut und Dankbarkeit sein. „Die Weberknechte“ haben großes geleistet und doch sind das auch wir, die Kinder der Stadt. Bewahrer dieses Erbes zu sein, sollte einen stolz machen!

Und doch will unser Verein kein wandelndes Geschichtsbuch sein. Die Entwicklung der Stadt und ihre Geschichte mögen beeindruckend sein. Aber wir gehen auch unseren eigenen Weg. Wir kreieren unsere eigene Geschichte. Deshalb ziert das Vereinslogo auch ein Eishockeyspielendes Spinnentier, lat. Opiliones, den Weberknecht. Das Logo wird vervollständigt durch 3 (von 100) Schornsteinen.

Unseren Verein zeichnet eine vollständige Vereinskultur aus, bei dem sich jedes Mitglied einbringen darf und geschätzt wird. Gleichzeitig wollen wir durch die Arbeit an den individuellen Fähigkeiten der Sportler diese verbessern, sodass jeder die Chance bekommt, den Eishockeysport in seiner Vollständigkeit zu erleben und zu leben.